Mit "EcoVeg" auf Nummer sicher
Das unabhängig kontrollierte Gütesiegel zertifiziert bio-vegane Lebensmittel
[07-07-2017] Kennt ihr schon das Siegel „EcoVeg“? Dieses grüne Zeichen soll Veganern als Orientierung auf Lebensmitteln dienen. Bereits seit 2015 steht das Gütesiegel für biologisch angebaute und rein pflanzliche Produkte. Idee und Umsetzung zu „EcoVeg“ kamen von dem extra für das Siegel gegründeten Verein VegOrganic.
Siegel für Klarheit auf Produkten
Hintergrund für „EcoVeg“ ist, wenn man es so ausdrücken will, ein wildes Durcheinander.
Denn Begriffe wie „vegetarisch“ oder „vegan“ lebensmittelrechtlich (noch) nicht geschützt. Deshalb „entscheidet jeder Hersteller für sich selbst, was er unter dieser Bezeichnung versteht“, schreibt die Verbraucherzentrale Hamburg in dem Ratgeber „Lebensmittel-Lügen“.
Zudem prangen auf vielen Produkten zwar Logos wie die Vegan-Blume oder das V-Label, doch diese würden nicht transparent und unabhängig kontrolliert, so Alexander Beck, Geschäftsführer der Assoziation ökologischer Lebensmittelhersteller (AÖL).
Unabhängige Kontrolle für Lebensmittelsicherheit
Dies soll bei „EcoVeg“ laut VegOrganic anders sein: „Die Richtlinien für das EcoVeg-Gütesiegel werden direkt beim Hersteller bzw. Erzeuger des Produktes durch unabhängige und neutrale Kontrolleure einmal jährlich überprüft“, heißt es in einem Informationsflyer des Vereins.
Dabei zertifiziert „EcoVeg“ Produkte, die mindestens der EG-Öko-Basisverordnung entsprechen und – natürlich – ausschließlich pflanzlich sind.
So soll das Gütesiegel Lebensmittelsicherheit schaffen.
Allerdings soll es das EU-Bio-Logo nicht ersetzen: Es „steht für eine Kombinationsaussage und soll in der Regel in direkter Nachbarschaft zum EU-Bio-Logo auf der Verpackung von pflanzlichen Lebensmitteln sowie auf Informationsmitteln verwendet werden“, heißt es in dem Info-Flyer weiter.
Reaktionen: gemischt
Zu den Gründern des Vereins VegOrganic gehört neben der AÖL und dem Bio-Hersteller Tofutown auch Dr. Markus H. Keller, Geschäftsführer von IFANE (Institut für alternative und nachhaltige Ernährung), der auch schon beim Vegankongress bei Rapunzel Naturkost über vegane Ernährung gesprochen hat.
Die Reaktionen auf „EcoVeg“ sind gemischt. Der Vebu beispielsweise hielt bereits 2015 ein weiteres Siegel nicht für sinnvoll; auch von der Verbraucherzentrale Hamburg hieß es zumindest zur Einführung des neuen Zertifikats: „Es gibt bereits zu viele Vegan-Siegel, viele Konsumenten bemängeln diese undurchsichtige Siegelflut.“ (TAZ)
Und auch in Internetforen ist gelegentlich die Anmerkung „Schon wieder ein Vegan-Logo“ zu lesen.
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