Veggie 4 kids
Wie bekomme ich meine Kinder dazu, mehr Gemüse zu essen?
von Stina Spiegelberg
Kurz & knapp: Checkliste
Als Vorbild voran
- Kommunikation: Vorleben als Erwachsener (Gemüse essen, Kochen, Einkauf wo es viel Gemüse gibt, auf dem Markt).
- Gesundes zur Selbstverständlichkeit machen
- Kinder in der Zubereitung einbeziehen
- Mit Kindern den Erzeuger besuchen
- Das Kind mit entscheiden lassen: Worauf hast du heute Lust?
- Teller schön gestalten
- Sich auf Dinge konzentrieren, die sie gerne essen.
- Fingerfood rockt
Gewöhnung ist alles
- 10 Mal bis ein Kind sich an etwas gewöhnt
- Ernährungsexperten raten: Druck und Vorwürfe sind kontraproduktiv – wer Kindern Lust auf Gemüse machen will, muss positiv und kreativ an die Sache herangehen.
- Mit der Hälfte anfangen, dann immer etwas mehr dazu. Geschmack ist erlernbar.
- Jedes Kind hat einen individuellen Geschmack.
- Startet mit milden und farblich ansprechenden Gemüsesorten.
- Süße Gemüsesorten wie Karotte, Tomate, Paprika, Kürbis kommen gut an.
- Gekocht vs. roh
- Wenig Gewürze, viel Süße
Unsere Vorbildfunktion
Ob wir wollen oder nicht: Als Erwachsene gehen wir mit unserem Handeln als Vorbild voran. Schon in jungen Jahren bemerken Kinder Vorlieben, Verhaltensweisen und den Umgang mit der Ernährung bei ihren Eltern. Wer möchte, dass sein Kind den Brokkoli der Chipstüte vorzieht, sollte daher mit dem eigenen Vorbild voran gehen. Wer sich selbst für eine gesunde und ausgewogene Ernährung begeistert, kann dies mit Leichtigkeit auch an die Kinder herantragen und so ganz spielend und nebenbei vermitteln, was uns gesund ist und vital hält.
So wird der Gang zum Samstagsmarkt zur Selbstverständlichkeit, ohne Gemüse fehlt plötzlich etwas Buntes auf dem Teller und Geschmacksverstärker sind für die Kleinen völlig überflüssig.
Gemeinsam gesund
Studien zeigen, dass Kinder lieber essen, was sie selbst zubereitet haben und wozu sie einen Bezug haben. Lasst euer Kind das Gemüse am Markt aussuchen und kocht gemeinsam. „Worauf hast du heute Lust?“ bezieht die Kleinen mit ein. Was sie selbst ausgesucht haben werden sie später eher nicht verschmähen. Besucht mit eurem Kind einen Bauernhof, erntet gemeinsam Gemüse oder auch nur die Balkonkräuter. Es gibt so viele wundervolle Wege Kindern zu zeigen, dass Essen nicht im Supermarkt wächst. Wenn sie mit einem Bewusstsein für die Erzeugung von Lebensmitteln aufwachsen, werden sie diese viel besser wertschätzen und deutlich lieber unverarbeitet essen.
Gemüsewaffeln mit Marienkäfer-Verzierung
Mit großen Kinderaugen
„Das Auge isst mit“ gilt für Kinder wie bei keinem Zweiten. Kocht Farben, die das Kind gerne mag, gestaltet das Essen bunt und lustig. Marienkäfer aus Radieschen auf die Gemüsewaffel, eine Palme aus Bananen und Kiwi, ein Toast mit Erdbeermund. Essen sollte nicht zum Spielen da sein, aber eine positive Verknüpfung zu eher kritisch beäugten Veggies kann Wunder wirken.
Auch die Art und Weise wie eine Speise zu sich genommen wird, kann das Essen zum Lieblingsessen zaubern. Fingerfood ist immer gerne gesehen. Burger mit Gemüsepatty, und Gemüsebällchen mit Dip kommen einfach gut an.
Und nicht zuletzt haben Kinder unheimliche Freude an der Benennung. Spielt ein bisschen, ob das Kind die Rote Bete Suppe eher isst, wenn sie Erdbeersuppe heißt oder der große Salatteller erst mit ein paar Gurkenfischchen zur Piratenplatte umfunktioniert werden muss.
Spaghetti mit Zucchinelli in Brokkoli-Gemüsesauce
Gewöhnung ist alles
In Punkto Gemüse konzentriert euch anfangs lieber auf das, was die Kids gerne essen. Ernährungsexperten zufolge brauchen Kinder mindestens 10 Kontaktpunkte, bis sie etwas mögen. Da kann man im Kopf schon mal gerne mitzählen. Druck und Vorwürfe sind hier kontraproduktiv. Wer Kindern Lust auf Gemüse machen will, muss positiv und kreativ an die Sache herangehen.
Das Gute ist: Geschmack ist erlernbar. Fangt an, ein paar Gemüsespirelli unter die Pasta zu mischen, den Reis mit Hirse aufzulockern oder ein paar Linsen darunter zu geben. Wenn ihr den Anteil sukzessive erhöht, wird euer Kind es nicht merken und sich mehr und mehr an den Geschmack gewöhnen.
Das lieben Kinder
Das EINE Erfolgsrezept gibt es nicht. Wie bei uns Erwachsenen sind auch die Geschmäcker der Kleinen sehr vielfältig. Da der Geschmack sich über die Jahre verändert, kann man aber gerne, wenn einige Zeit verstrichen ist, noch einmal neu probieren. Während das meiste Obst aufgrund seiner Süße recht beliebt ist, verschmähen die Kleinen Gemüse ganz gerne. Startet mit süßen und optisch ansprechenden Gemüsesorten wie Karotte, Tomate, Paprika, Kürbis. Wenn euer Kind ein Veggie gekocht nicht mag, ist es vielleicht roh ganz scharf darauf. Lasst die Kids das Gemüse riechen, mit und ohne Schale probieren und ausprobieren was ihnen am besten schmeckt. Die Zubereitung empfiehlt sich schonend und ohne viel Gewürze.
Mit ein paar kleinen Tricks wird Gemüse für eure Kleinen bald zur Selbstverständlichkeit. Wenn euch diese Tipps für den Anfang zu aufwendig erscheinen, sucht euch etwas heraus, dass sich bei euch im Alltag ganz einfach umsetzen lässt. Startet irgendwo und habt selbst Freude am Prozess, dann wird euer Kind mit ein bisschen Geduld folgen.
Mit ein paar kleinen Tricks wird Gemüse für eure Kleinen bald zur Selbstverständlichkeit. Wenn euch diese Tipps für den Anfang zu aufwendig erscheinen, sucht euch etwas heraus, dass sich bei euch im Alltag ganz einfach umsetzen lässt. Startet irgendwo und habt selbst Freude am Prozess, dann wird euer Kind mit ein bisschen Geduld folgen.
Extra Kinder-Rezepte von Stina Spiegelberg findet ihr hier:
Spaghetti mit Zucchinelli in Brokkoli-Gemüsesauce
Hackbällchen Veggie Deluxe
Gemüsewaffeln mit Proteinmehl